„Wer besonderes leistet, sollte auch Anerkennung dafür finden.“ Der Kreisschiedsrichterausschuss hat im Rahmen der jährlichen DFB-Aktion „DANKE SCHIRI“ drei Unparteiische aus dem Kreisgebiet ausgezeichnet. „Alle drei haben sich auf ganz individuelle Weise diese Auszeichnung redlich verdient“, beglückwünscht Jürgen Lütkehaus die Geehrten. Der Schiedsrichterobmann und seine Ausschusskollegen zeichneten in der Kategorie der Frauen Michelle Pruß, bei den U50-Schiedsrichtern Jan Wortmann und bei den über 50-jährigen Holger Rövemeier aus.
Die 30-jährige Michelle Pruß pfeift bereits seit 2006 – fast ihr halbes Leben also. „Im Emsland, wo ich vorher aktiv gewesen bin, war ich im ersten reinen Frauengespann unterwegs“, berichtet die in Rheine lebende Anhängerin des VfL Osnabrück. Zeitgleich war sie auch Torwartin. „Das ging dann irgendwann nicht mehr nebeneinanderher, also wählte ich den Weg zwischen die Pfosten“, sagt Pruß, die für Germania Hauenhorst pfeift. Im Kreis Steinfurt war sie neben der Germania auch bei Borussia Emsdetten aktiv. Das Pfeifen verlor sie aber nie aus den Augen. Ein paar Spiele schaffte sie pro Saison immer. Jetzt, wo Michelle Pruß ihre Torwarthandschuhe an den Nagel gehängt hat, ist dafür mehr Zeit: „Ich möchte den Kreis dabei unterstützen, mehr Frauen zum Amt der Schiedsrichterin zu motivieren. Das ist eine Herzensangelegenheit.“ Dieses Engagement schätzt auch der Ausschuss, den Pruß auch in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt, und bedankt sich mit der Auszeichnung für das große Engagement.
Danke sagt man auch einem Mann, den man bei seinem Verein SC Altenrheine nur „Worti“ nennt. Jan Wortmann war über Jahre bei den Blau-Weißen ein „Hansdampf in allen Gassen“. Neben seinem Betreuer-Amt bei der Reserve-Mannschaft und Tätigkeiten im Jugendvorstand stand der 30-jährige auch als Schiedsrichter regelmäßig auf dem Platz. „Jetzt bin ich ‚nur‘ noch Schiri“, lächelt Wortmann über die vielen Ämter in den vergangenen Jahren. Im Raum Rheine begleitet er Nachwuchsschiris zu ihren ersten Spielen und ist dabei eine wertvolle Unterstützung. „Jan strahlt auf dem Platz eine große Ruhe aus. Durch seine langjährige Erfahrung als Spieler, Trainer und Betreuer verfügt er zudem über ein großes Wissen“, lobt Lütkehaus den Altenrheiner, der in der Kreisliga B pfeift.
Auch Holger Rövemeier ist ein Schiedsrichter, der alles andere als untätig ist. Erst mit 43 Jahren kam er 2010 an die Pfeife. „Das reicht dann zwar nicht mehr für die Bundesliga“, schmunzelt Obmann Lütkehaus, „aber er ist in der Zeit zu einem bekannten und geschätzten Gesicht in unseren Kreisligen geworden.“ Apropos Bundesliga: Hier ist Rövemeier glühender Fan des FC Bayern, sogar Vorsitzender des Fanclubs Bayern Buam Neuenkirchen. Dass Fußball für ihn eine Herzensangelegenheit ist, macht er mit seinem Engagement im Inklusionsfußball deutlich. „Für mich ist das jedes Mal wieder etwas Besonderes, wenn ich auf Inklusionsturnieren pfeife. Die Menschen sind dort sehr dankbar und überaus herzlich“, beschreibt der 55-jährige. Das Thema Schiedsrichtergewinnung steht für ihn derzeit ebenfalls hoch im Kurs: Hier engagiert er sich zusammen mit Westfalia Bilk um Nachwuchs – der dringend gebraucht wird.
„Wir wissen es sehr zu schätzen, dass wir solch tolle Menschen in unseren Reihen haben“, sagt Jürgen Lütkehaus. Dieser Einsatz lässt sich wie so oft im Ehrenamt nicht mit Geld bemessen. Umso größer ist da das DANKE.
Bericht vom 01.12.2022. Autor: Philipp Romahn