Was muss ein Schiri dafür tun, um eine Liga höher zu pfeifen? Diese Frage bekommen wir häufiger gestellt. Um vorneweg ehrlich zu sein: Ein wenig Glück gehört auch dazu, wenn man es in die höheren Ligen schaffen will. Sonst zählt aber allen voran die Leistung bei den Spielleitungen. Diese wird von sogenannten Schiedsrichterbeobachter*innen beurteilt.
Schiedsrichterbeobachter*innen sind selbst als Schiris erfolgreich gewesen und verfügen über einen großen Erfahrungsschatz. Ihr Wissen nutzen sie zur Beurteilung des Nachwuchses, der in höhere Ligen aufsteigen möchte. Ein*e Beobachter*in reist dazu zu einem Spiel und schaut sich die dargebotene Leistung an. Diese wird nach dem Spiel mit dem Schiri reflektiert und im Anschluss in einen digitalen Bewertungsbogen übertragen.
In die Bewertung fließen verschiedenste Kriterien ein. Physis, Spielverständnis oder Persönlichkeit sind nur drei der insgesamt 60 Kriterien, die bewertet werden. Der Bogen wurde vom DFB entwickelt und wird eins zu eins im Profibereich verwendet. Aus den Bewertungen der Kategorien, wobei eins die schlechteste und sechs die beste Punktzahl ist, ergibt sich eine Gesamtpunktzahl.
Über die Saison sammeln die Schiris so ihre Beobachtungen von verschiedenen Beobachter*innen, die unabhängig voneinander agieren. Für die Verbandsspielklassen organisiert der Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA) die Beobachtungen. Am Ende der Saison werden die Beobachtungen aller Schiris einer Spielklasse genommen und verglichen. Der VSA entscheidet dann über Auf- und Abstiege – letztere sind erst ab der Oberliga möglich.
Für den Kreis Steinfurt sind aktuell zwei Verbandsbeobachter unterwegs, einer davon sogar in der Frauen- und Junioren-Bundesliga. Im Kreisgebiet beobachten zudem die Lehrwarte des Kreises und fördern damit den Nachwuchs, um ihn auf mögliche Verbandsbeobachtungen vorzubereiten.