Kaiserau. Junge Schiedsrichter*innen benötigen Förderung. Das ist – wie in so vielen anderen Dingen auch – eine altbekannte Tatsache. Jene Schiris im Verbandsgebiet, die sich durch Engagement, Fleiß und Talent hervortun, bekommen einmal im Jahr die Chance zu einem ganz besonderen Förderangebot: Den Nachwuchslehrgang in Kaiserau.
Jeder Kreis erhält die Möglichkeit, eines seiner Nachwuchstalente zu dieser einwöchigen Veranstaltung anzumelden. In diesem Jahr nominierte der Schiedsrichterausschuss Steinfurt den Wettringer Noel Bertels. „Das war eine großartige Erfahrung“, berichtet der 16-jährige. „Für meinen weiteren Weg habe ich dort viel mitnehmen dürfen.“ Vom 09. - 13. Oktober gab es ein buntes Programm, das einiges für die Nachwuchsschiris bereithielt.
Die Referenten um Verbandslehrwart Mario Schleicher führten durch einen Mix aus Praxis und Theorie. „Jeden Tag wurde ein Regeltest geschrieben“, schmunzelt Bertels. Dies diente nicht dazu, um die Teilnehmenden zu ärgern, sondern die Theorie mit Leben zu füllen. „Die Bögen wurden gemeinsam durchgegangen, sodass wir in der Besprechung nachvollziehen konnten, wie die Lösungen der Fragen begründet sind.“
Ergänzt wurden die Tests von Lehreinheiten. Hier ging es im Video-Coaching um spannende Einzelszenen, die in ihrer Komplexität für jeden Schiri eine Herausforderung darstellen. Zweikampfbewertung, Rudelbildungen, Laufwege – es gibt eine Menge für junge Schiris zu lernen. „Für die eigene Spielleitung sind die Tipps und Hinweise der Lehrwarte sehr hilfreich gewesen“, ist Noel Bertels dankbar.
Immer wieder ging es für die Nachwuchsschiris auch nach draußen – Lauftests machen. Ganz schön anstrengend, aber das Training der Physis ist wichtiger Bestandteil des Schiri-Daseins. In den ruhigeren Einheiten ging es auf den Platz. Hier lernten die Schiris unter anderem, was beim Stellen einer Mauer zu beachten ist. Diese vermeintlich einfachen Übungen vermittelten umso wichtigere Tipps für die Praxis. Am Mittwochabend schaute man sich das Pokalspiel SuS Kaiserau gegen Westfalia Rhynern an. „Hier“, so der junge Wettringer, „besprachen wir mit unseren Referenten Einzelszenen des Spiels und konnten beobachten, wie ein erfahrener Schiedsrichter mit Spielsituationen umgeht.“Neben Regel- und Lauftests gab es dann aber auch genügend Zeit für den Austausch untereinander. Die jungen Schiris aus dem Verbandsgebiet unterhielten sich beim abschließenden Kegelabend über ihre bisherigen Erfahrungen und wo sie einmal Schiri hinkommen möchten. „Ich habe beim Lehrgang nicht nur viele neue Leute kennenlernen dürfen, sondern auch viel für mich. Daher bin ich sehr dankbar, dass man mir die Teilnahme ermöglicht hat“, lautet Noel Betels abschließendes Resümee.